Im Herzen unserer Region ist viel Bewegung – hier macht Leben und Arbeiten Spaß!
In der Kreisstadt Rotenburg lässt es sich gut leben, das wissen auch die rund 22.000 Einwohner, wovon 20.170 in der Stadt selbst, und die anderen Einwohner in Borchel, Mulmshorn, Unterstedt und
Waffensen leben. Mit dem Bahnhof und der nahen Autobahn ist die Nah- und Fernverkehranbindung optimal für Pendler und Besucher, bezeichnend ist, dass mehr Pendler nach Rotenburg kommen, um hier
zu arbeiten als umgekehrt.
Einzelhandel hoffnungsvoll
In diesen Zeiten hat es der regionale Einzelhandel besonders schwer, aber es besteht Hoffnung. Viele Geschäfte und Firmen haben raffinierte Konzepte entwickelt, mit denen sie zumindest etwas
Umsatz generieren und ihre Stammkunden nicht verlieren. Die Hoffnung wächst, dass sich die Situation bald wieder normalisiert und die Geschäfte und die Gastronomie endlich wieder öffnen dürfen –
wir drücken ganz fest die Daumen und möchten unsere Leser erinnern, so viel wie möglich regional einzukaufen!
Interview Andreas Weber
Wir schickten dem scheidenden Rotenburger Bürgermeister Andreas Weber einen bunten Strauß an aktuellen Fragen zu verschiedenen Themenbereichen, die er uns wie folgt be antwortet hat:
Land & Leben: Wie ist der aktuelle Stand zur Weiterführung des „Hohe-Heide-Radwegs“ auf der alten Bahnstrecke von Brockel nach Rotenburg, der seit 2017 ge plant sein soll?
Andreas Weber: Die Planung für den 7,7 km langen Radweg ist abgeschlossen, der Förderantrag ist gestellt und in der vergangenen Woche genehmigt worden. Das Bundesumweltministerium fördert den Bau
des Radwegs vom Bahnhof Brockel (Anschluss an den bereits vorhandenen Radweg Bhf. Brocke–Wittorf) mit insgesamt 1.885.959 Euro, inklusive Schutz- und Pausenhäuschen, E-Bike-Station bei HBI/B 71,
Brückenbauwerke (insbesondere über die Wümme vor dem Bhf. Rotenburg, hochwassergeschützt), E-Bike-Station mit Fahrradbox am Bhf. Rotenburg und 20 Pedelecs zum Ausleihen. Die Planung soll in 2022
fortgesetzt werden, dann in den Jahren 2023 und 2024 fertiggestellt werden und in 2025 endabgerechnet werden.
Damit würde einerseits eine geradlinige Verbindung von Wittorf über Brockel/Bothel und Hemsbünde nach Rotenburg, quer durch Rotenburg bis zum Bahnhof Rotenburg ermöglicht werden. Damit ist
verbunden, dass der immer stärker erforderlichen Verkehrswende weg vom Pkw-Individualverkehr hin zur Fahrradnutzung weiter Atrieb gegeben werden kann, eine Entlastung des Kfz-Verkehrs auf den
Straßen einhergeht und touristisch natürlich eine weitere Attraktion entsteht.
Land & Leben: Man las, dass die gesamte Goethestraße bald nicht mehr befahrbar sein soll. Was ist der aktuel le Stand in Sachen Umgestaltung Goethestraße?
Andreas Weber: Die Goethestraße wird in Rotenburg weiterhin befahrbar bleiben. Es hat sich aber herausgestellt, dass der Kfz-Verkehr enorm zugenommen hat und etwas über 50 Prozent der
Kraftfahrzeuge auf der Fahrt von der Mühlenstraße zur Soltauer Straße kein Ziel in der Innenstadt ansteuern, sondern ohne zu halten durchfahren. Dieser Durchgangsverkehr belastet das
Verkehrsgeschehen und die Nutzung der Straße für Fußgänger, Radfahrer sowie Geschäfte erheblich. Durch eine Teilung des Straßenzuges in Höhe der Kirchstraße soll der Durchgangsverkehr
unterbrochen werden, dass diese ausschließlich über die Aalter Allee und Glockengießer Straße in die Soltauer Straße kommen. Damit wird mehr Verkehrssicherheit für die schwächeren
Verkehrsteilnehmer, eine viel angenehmere Wohnqualität und eine bessere Einkaufsqualität geschaffen, während alle Kunden die Ro tenburger Geschäfte oder die Fußgängerzone direkt auch mit dem Auto
weiterhin ansteuern können.
Land & Leben: Thema Skater-Park. Wann ist dieser befahrbar und wie ist es überhaupt zu diesem tollen Projekt gekommen?
Andreas Weber: Ende Februar/Anfang März werden wir den Skaterpark vermutlich einweihen können, wenn der Winter so mild bleibt. Auf den Vorschlag der Verwaltung hin hat der Stadtrat für die
erforderlichen 150.000 Euro grünes Licht gegeben, wobei wir auch eine 20- prozentige Unterstützung des Landkreises erhalten. Die Planung haben wir ausschließlich mit erfahrenen und jungen
unerfahrenen Skateboard- und BMX-Rad-Fahrern gemacht, die jetzt langsam ein Gesicht bekommen hat. Wir haben einen Experten in Sachen Skate-Parks in Kiel mit Christian Thomas gefunden und mit
„Ankerrampen“ Fachleute in einem internationalen Team aus Deutschland, Holland, Schweden, Frankreich, Portugal und Ungarn. Die Anlage wird ein Highlight für Jugendliche und ewig
„Junggebliebene“.
Land & Leben: Ihre Amtszeit neigt sich dem Ende. Würden Sie an dieser Stelle ein kurzes Resümee ziehen und uns verraten, wie es bei Ihnen weitergeht?
Andreas Weber: Die Arbeit hat viel Freude gemacht, viel Engagement gefordert, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden: Schulen erneuert und erweitert, Kinderbetreuung erneuert und erweitert, gesunde
Mittagsverpflegung sichergestellt, Radwegenetz für den Anschluss von Wohngebieten an die Innenstadt ausgebaut und erneuert, Möglichkeiten für den Sport mit neuer Sporthalle und zusätzlichem
Fußball-Rasenplatz verbessert, viele neue Betriebe in Rotenburg zusätzlich angesiedelt, den Flugplatz in die sichere Hand der Stadtwerke gelegt, viel zusätzlichen erschwinglichen Wohnraum
geschaffen und damit arbeitsplatznahes Wohnen ermöglicht sowie die Zukunft Rotenburgs mit einem Stadt- und Verkehrsentwicklungskonzept auf in eine sichere Zukunft weisende Gleise gesetzt. Dabei
ist es uns gelungen, die Verwaltung personell zu verjüngen und zu restrukturieren. Das ist uns alles mit vielen sehr gezielt und gut geplanten Investitionen gelungen. Dabei haben wir den Haushalt
besser abgesichert und erheblich entschuldet, so dass in der Zukunft Freiraum für Investitionen entstanden ist.
Aus der Politik werde ich mich zunächst einmal etwas heraushalten, stehe als Berater gerne weiter zur Verfügung und werde vermutlich in einem Sportverein mein bisheriges ehrenamtliches Engagement
fortsetzen. Ansonsten hat auch meine große Familie einen großen Nachholbedarf an ihrem Vater und vielfachen Opa.
Land & Leben: Als aktiver „Stadtradler“ wissen Sie sicherlich etwas zu dieser Aktion in 2021 zu berichten?
Andreas Weber: Diese ist selbstverständlich schon gemeinsam mit dem ADFC-Rotenburg geplant und wird von Ende Mai bis Mitte Juni stattfinden. Wir wollen beweisen, dass wir mit über 1000
Teilnehmern über 250.000 Rad-km schaffen. Da bin ich sehr zuversichtlich, dass uns dieses trotz der noch immer anhaltenden Corona-Pandemie gelingen wird.
Land & Leben: Können Sie uns etwas zum RWF (Rotenburger Wirtschaftsforum) und der Zusammenarbeit mit der Stadt Rotenburg sagen?
Andreas Weber: Wenn wir in Rotenburg kein RWF hätten, müsste es jetzt erfunden und gegründet werden. Dieser Zusammenschluss zahlreicher Rotenburger Firmen, die dazugehörigen Kommunikationstreffs,
unsere gegenseitige Unterstützung bringen Rotenburg voran, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl aller und macht uns resistenter gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Land & Leben: Hier noch einige Zeilen von Andreas Weber zu unserem zehnjährigen Jubiläum – danke dafür!
Andreas Weber: Wunderbar, dass es die kostenlose Zeitschrift „Land & Leben“ gibt. Ein immer für neue Ideen bereites Redaktionsteam hat in den letzten Jahren unsere Region in Schrift und Bild
ausgezeichnet in Szene gesetzt und erreicht die Leserschaft über die Geschäfte in unserer Region. Beste Werbung für die beteiligten Kooperationspartner und für unsere ganze Region. Ich möchte als
Bürgermeister Rotenburgs herzlich für dieses große Engagement für uns Dank sagen und zum Jubiläum ausdrücklich gratulieren. Macht weiter so!
Samtgemeinde Sottrum
Sottrum liegt nur neun Kilometer von Rotenburg entfernt und bietet den Bewohnern ebenfalls gute Lebensbedingungen, auch durch die umfassenden Verkehrsanbindungen. Durch die Samtgemeinde verläuft
die Autobahn A 1 Hamburg–Bremen mit der Anschlussstelle Stuckenborstel. Außerdem gibt es in Sottrum einen Bahnhof an der Bahnstrecke Hamburg–Bremen. Darüber hinaus verläuft durch die
Mitgliedsgemeinden Hassendorf und Sottrum die Bundesstraße 75, die ebenfalls Hamburg mit Bremen verbindet. Über die B 215 und die Autobahn ab Verden ist auch die Landeshauptstadt Hannover in gut
einer Stunde zu erreichen. Zur Samtgemeinde Sottrum (rund 15.000 Einwohner) gehören die Gemeinden/Orte Ahausen, Bötersen, Clüversborstel, Eversen, Everinghausen, Hassendorf, Hellwege, Horstedt,
Höperhöfen, Reeßum, Schleeßel, Stapel, Stuckenborstel, Taaken und Winkeldorf.
Sottrum 2030
Interessant ist die Initiative „Sottrum 2030“, bei der es um die Entwicklungsplanung für die Zukunft geht. Zu den Themen „Wohnen und Soziales“, „Einzelhandel, Arbeit und Wirtschaft“, „Mobilität
und Verkehr“, „Freiraum und Umwelt“ und „Ortsbild und lokale Identität“ sollen Umfragen zeigen, wo die Reise hingehen kann. Aktuell wurde im Januar eine erneute Umfrage beendet, hierzu sprachen
wir mit Dr. Ulrich Berding von „Plan Zwei“ Projektleitung Sottrum 2030.
Interview Dr. Ulrich Berding
Land & Leben: „Sottrum 2030“ ist ein großes Projekt, das alle Einwohner der Samtgemeinde mitnehmen soll, um die gemeinsame Zukunft zu gestalten. Schildern Sie uns bitte kurz die beteiligten
Protagonisten, die Ziele und die Entstehungsgeschichte von „Sottrum 2030“.
Dr. Ulrich Berding: Die Gemeinde hat unser Büro „plan zwei Stadtplanung und Architektur“ aus Hannover 2019 damit beauftragt, ein Konzept für die Entwicklung der Gemeinde für die nächsten zehn
Jahre zu erarbeiten. Wir haben von Anfang an zahl reiche Gespräche geführt und öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Hier haben wir intensiv wichtige Themen wie Wohnen und
Siedlungsentwicklung, Mobilität, Einzelhandel und Wirtschaft, Freiraum und Umwelt und andere diskutiert.
Ein politischer Arbeitskreis mit VertreterInnen aller Fraktionen hat unsere Arbeit intensiv begleitet und unterstützt. Unser Büro war einzelnen VertreterInnen der Politik bekannt und wurde für
die Erarbeitung des Konzepts vorgeschlagen. Wir haben dem Rat dann unseren Ansatz und unsere Ideen zur Vorgehensweise vorgeschlagen. Dies stieß auf Zustimmung, und wir durften loslegen.
Land & Leben: Die jüngste Umfrage im Januar 2021 ist gerade ausgewertet worden – was sind die Ergebnisse und was werden diese Ergebnisse für Folgen haben?
Dr. Ulrich Berding: Die Resonanz war sehr positiv, die Zustimmungsquote für die Maßnahmen lag bei mehr als 90 Prozent. Die eine oder andere Maßnahme müssen wir noch einmal prüfen, aber insgesamt
sehen wir unsere Vorschläge bestätigt.
Auf der Seite www.sottrum.de finden sich weitere relevante Informationen über die Samtgemeinde und die entsprechenden Ansprechpartner im Rathaus und darüber hinaus.
Blumenwiese-Projekt in Hellwege
Vor gut anderthalb Jahren ist der Hellweger Peter Erfurt mit der Idee zur Pflanzung einer „Bürgerblumenwiese“ an die Öffentlichkeit gegangen – mit Erfolg. An der Steller Straße zwischen Hellwege
und Sottrum haben sich auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Areal fünf Bienenvölker, seltene Hummelarten und Schmetterlinge angesiedelt. Die zahl reichen aktiven Förderer des Projekts pflegen
die Fläche und pflanzen aktuell weiter Blu men als Insektennahrung.
Honig und Fördermöglichkeiten
Auf www.buerger-blumen-wiese.de erfährt man mehr zu den Aktionen aus Hellwege und man kann
dort auch den Blütenhonig von der Bürgerblumenwiese käuflich erwerben – lecker und gesund! Verbunden ist der Kauf auch mit einem Förderbeitrag, der das Weitermachen dieses wichtigen Projektes
sichern soll. 34 Patenschaften im Wert von 2066 Euro wurden aktuell verkauft, Förderpakete gibt es bereits ab 12 Euro. (hg)
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