Lebenshilfe-Neubau in Zeven

 

Seit einem Jahr jede Menge Leben im Haus

 

 

 

Mit dem Spatenstich Ende 2019 ging alles los – Auf dem Quabben 10 in Zeven. Es entstand ein großer Neubau der Lebenshilfe

 

Bremervörde/Zeven, der Wohn- und Werkstattbereich für Menschen mit Behinderungen sowie Beratungs- und Begegnungsstätte vereint. Mittlerweile ist das Gebäude seit

 

fast einem Jahr voller Leben. Daher ist es Zeit, einmal zu schauen, wie sich das Projekt direkt gegenüber des Verlagshauses entwickelt hat.

 

 

 

Drei Wohngruppen, ein Zuhause

 

Neben zwei Zimmern für Kurzzeitunterbringung haben im Wohnbereich 24 Menschen mit Behinderungen ihr Zuhause gefunden. Sie verteilen sich auf drei Wohngruppen. Es gibt die blaue, die grüne und die orange Gruppe, benannt nach der jeweiligen Farbgestaltung.

 

Julia Zimmermann ist Teil der blauen Gruppe. Ihr gefällt das Zevener Haus gut, auch wenn sich manches noch finden muss: „Wir haben vor Kurzem einen Arbeitsplan für

 

unsere Gruppe erstellt, mit Aufgaben wie den Tisch decken oder den Müll rausbringen. Das muss sich aber noch einspielen“, erzählt sie. Alle BewohnerInnen haben ein eigenes Zimmer, das dazugehörige Bad teilen sich jeweils zwei Personen. „Ich habe mein Zimmer selbst eingerichtet mit Schränken, Schreibtisch und Regalen. Ich habe sogar einen Kühlschrank in meinem Zimmer. Auf meiner Terrasse sitze ich gerne, wenn es warm ist“, freut sie sich.

 

Jede Gruppe hat auch eine Wohnküche. Dort finden gemeinsame Mahlzeiten und Freizeitaktivitäten statt, zum Beispiel Fernsehen oder einfach nur Entspannung. Julia Zimmermann spielt gerne Gesellschaftsspiele. „Ich versuche, die anderen zum Spielen zu animieren und es klappt manchmal richtig gut“, lacht sie.

 

 

Auch Hausleitung Matthias Schmidt kann überwiegend positiv auf das letzte Jahr zurückblicken. Trotz der erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, die den Arbeitsalltag für die MitarbeiterInnen oft zur Belastungsprobe werden ließen, haben sie als Team zusammengehalten. „Ohne die Einsatzbereitschaft und Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen wäre das letzte Jahr nicht möglich gewesen. Es ist schön zu sehen, wie die MitarbeiterInnen stets das Wohl der BewohnerInnen im Blick haben und dafür vollen Einsatz zeigen“, ist Matthias Schmidt dankbar. Und das ist eben #nichtselbstverständlich.

 

 

Bewohnerin Julia Zimmermann arbeitet am Bremervörder Standort des Vördewerks, die Werkstatt der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven. Der Fahrdienst fährt sie morgens vom Haus Auf dem Quabben zur Arbeit und nachmittags wieder zurück. An einem Tag in der Woche bleibt sie allerdings in Zeven, dann arbeitet sie in der direkt im Haus ansässigen Werkstattgruppe. Zwölf Menschen mit Behinderungen sind hier beschäftigt und der Fokus liegt auf kreativen Arbeitsangeboten. Direkt an den offenen Werkstattbereich angeschlossen ist der Werkstattladen Kreativwerk. Er wurde Ende August 2021 eröffnet, nachdem er aus der Zevener Schulstraße in den Neubau umgezogen war.

 

 

 

Offen für alle – der Werkstattbereich samt Kreativwerk

 

„Wir sind sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat. Die Gruppe hat sich gut eingespielt. Neben der Arbeit in der Werkstatt verkaufen einige der Beschäftigten auch im Laden die Produkte, die in unseren Werkstattstandorten Bremervörde, Selsingen und Zeven gefertigt werden. Das ist eine schöne Erfahrung für sie und schafft noch mehr Begegnung und Austausch mit den Kundinnen und Kunden. Der Laden wird übrigens sehr gut angenommen“, berichtet Svea Gilbert, die Leitung der Werkstattgruppe. „Da es die Corona-Lage endlich zulässt, können wir jetzt auch Workshops, Seminare und Veranstaltungen für alle Interessierten in Angriff nehmen. Eine Werkstatt-Beschäftigte plant zum Beispiel gerade ihre eigene Bilder-Ausstellung samt Vortrag, darauf freuen wir uns alle schon sehr.“ (pr)