„Schwertschaukampf“ im TuS Rotenburg

 

Interessierte können sich gerne für ein Probetraining anmelden

 

 

Im vergangenen Jahr wurde im Turn- und Sportverein Rotenburg von 1861 e.V. (www.tus-row.de) eine Abteilung „Schwertschaukampf“ gegründet.

 

 

In dieser sind aktuell 15 Personen im Alter von 17 bis 69 Jahren aktiv, welche jeden

 

Donnerstag von 20 bis 22 Uhr im Ratsgymnasium in Rotenburg (W.) trainieren. Weitere Interessierte (ab 14 Jahren) sind gerne gesehen. Zu den schweißtreibenden Übungen sind Sportsachen und Trinken mitzubringen. Schutzausrüstungen und Schwerter werden gestellt. Leiter der Gruppe ist Joschka Hoops (Telefon: 0160 90373281, E-Mail: joschka@ schwertschaukampf.de), der auch gerne Anmeldungen zu einem Probetraining entgegennimmt und für weitere Auskünfte zur Ver-fügung steht. Der 29-jährige Joschka Hoops lebt in Visselhövede, übt den Sport seit neun Jahren selber aus, ist ein Trainer der „Schule für mittelalterlichen Schwertschaukampf“ (SSK) (www.schwertschaukampf.de) und hat unserem Regionalmagazin einige Fragen beantwortet.

 

 

Land und Leben: Herr Hoops, wie sind sie zum Schwertschaukampf gekommen?

 

Joschka Hoops: Ich bin schon seit meinen Kindertagen fasziniert vom Mittelalter, den Märkten und der Musik. Doch mein Weg zum Schwert war etwas länger. Der Sport war mir zwar bekannt, aber es hat etwa zwei oder drei Jahre gedauert, bis ich tatsächlich mal auf einem Mittelaltermarkt eine Gruppe der SSK angesprochen habe. Dort erfuhr ich,

 

dass es bereits Planungen gab, in meinem Heimatdorf eine Gruppe zu eröffnen. Da gingen dann selbst mir die Ausreden aus, nicht zum Training zu gehen. 2019 fiel unser Trainer leider gesundheitsbedingt aus und mir wurde der Posten angeboten. Seitdem trainiere ich eine Gruppe im Bereich der Niederelbe. Mitte letzten Jahres kam dann meine zweite Gruppe in Rotenburg dazu.

 

 

 

Land und Leben: Was wird bei den Übungsstunden trainiert?

 

 

Joschka Hoops: Zuerst einmal muss man verstehen, dass wir Schwertkampf nicht als Wettkampf betreiben. Ziel des Trainings ist es, miteinander eine gute Show aufzubauen. Wir wollen miteinander Dinge erarbeiten, ohne Leistungs- oder Konkurrenzdruck untereinander. Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Trainings ist die Sicherheit aller Kämpfenden. Wir machen Schwertschaukampf, mit Betonung auf „Schau“. Das bedeutet, wir treffen mit unseren Schwertern nicht den Körper. Nur die Schwerter prallen aneinander. Dafür gibt es allerdings 150 verschiedene Variationen. Denn so viele Techniken umfasst das SSK-System nämlich in etwa. Das große Finale des Ganzen ist es, zu Mittelaltermärkten zu fahren und dort in Shows zeigen zu können, was unser Training ausmacht. Dies ist aber natürlich nur optional. Wer den Sport mit uns nur in der Übungshalle machen möchte, ist natürlich auch willkommen. Neben allgemeiner Fitness wird u. a. Kraft, Kondition, Schnelligkeit, Präzision, Balance und Teamfähigkeit trainiert.

 

 

 

Land und Leben: Was sind Schaukampfschwerter?

 

 

Joschka Hoops: Mir ist wichtig hervorzuheben, dass unsere Schaukampfschwerter nicht als Waffen verstanden werden. Für uns sind diese Trainingsgeräte so etwas, wie für jeden Tennisspieler sein Schläger. Das gebe ich auch allen, die neu bei uns anfangen, mit

 

auf den Weg. Unsere Schwerter sind völlig stumpf und haben eine abgerundete Spitze. Sie bestehen aus Federstahl und sind dadurch bis zu einem gewissen Punkt äußerst biegsam. Das Gewicht beträgt rund 1,5 Kilogramm. Alle unsere Schwerter kommen übrigens von einem Schmied, von dem allein die SSK schon rund 900 Schwerter bezogen hat. Wir sind deshalb überzeugt, dass wir mit Material arbeiten, dem wir auch in Bezug auf die Sicherheit vertrauen können. (jz)

 

 

 

Herr Hoops, vielen Dank für die Auskünfte!